11. November 2025, Pressemitteilung

Schneller Ladekomfort wie an der klassischen Tankstelle

Während immer mehr elektrisch betriebene Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen rollen, kommt der Ausbau der Ladeinfrastruktur vor allem im ländlichen Raum eher langsam voran. Stadtwerke und lokale Energieversorger haben das Potenzial, diese Lücke zu schließen. Jedoch stellt die fortschreitende Mobilitätswende Projektierer vor neue Herausforderungen, denn die Erwartungen der Verbraucher an die Ladelogistik haben sich verändert. Welche Lösungen jetzt gefragt sind und welche Hürde sich gerade im ländlichen Raum ergibt, zeigen die rhenag Energie und die Stadtbetriebe Siegburg jetzt mit einem neuen Ladeprojekt.

Siegburg. Der Marktanteil von Elektroautos hat mit 19,3 Prozent im September 2025 einen neuen Höchstwert erreicht, jeder fünfte Neuwagen ist demnach elektrisch betrieben. Damit steigt deutschlandweit auch der Bedarf an Ladeinfrastruktur. Doch nicht nur das: Bei fortschreitender Energiewende verändern sich die Erwartungen von Verbrauchern. Während das Selbstverständnis von E-Mobilisten noch vor einigen Jahren dem von Pionieren entsprach, die mit dem Ladevorgang verbundene Wartezeiten in Kauf nahmen, kann heute von Pioniergeist keine Rede mehr sein.

„In den letzten Jahren sind immer mehr Elektroautos mit größeren Batterien und Reichweiten auf den Markt gekommen. Während sie inzwischen den gleichen Fahrkomfort bieten wie Verbrenner, hinkt die Ladeinfrastruktur hinterher“, erläutert Paul Schokal, Projektleiter Elektromobilität bei rhenag Energie, und betont: „Das Laden muss zukünftig genauso schnell und unkompliziert sein wie das Tanken.“ Konkret heißt das: Deutschland braucht ein flächendeckendes Netz an Schnellladern, die den gleichen Service wie herkömmliche Tankstellen bieten: digitale Preisanzeigen, Überdachung, schnelle und unkomplizierte Bezahlvorgänge, Videoüberwachung für die Sicherheit und nicht zuletzt die leichte Auffindbarkeit über Ladeapps, Navigationssysteme oder Karten von Google und Apple.

Innovative Lösungen für das Laden von morgen

Für Siegburg hat eine Bedarfsanalyse des Bundes zur Entwicklung der E-Mobilität in Kommunen bis zum Jahr 2035 einen erhöhten Bedarf an Lademöglichkeiten vor allem im Innenstadt- und Bahnhofsbereich ergeben. Die Stadtbetriebe Siegburg und die rhenag Energie haben deshalb gemeinsam eine Strategie entwickelt: Gemeinsam wollen sie die Ladeinfrastruktur ausbauen und modernisieren. Eine große Bedeutung hat dabei ein Ladepark in Siegburg mit 16 Ladepunkten, darunter acht DC-Ladepunkte zum schnellen Laden mit bis zu 400 Kilowatt Leistung. Im August 2025 hat rhenag Energie mit dem Bau begonnen. Der neue Ladepark erfüllt die genannten Anforderungen an die künftige Ladeinfrastruktur wie Schnelligkeit und Komfort – und greift auch die neue Erwartungshaltung der E-Mobilisten auf: Verkehrstechnisch liegt er am ICE-Bahnhof zentral innerhalb der Stadt, eingerahmt von den Autobahnen A3 und A560 sowie der Bundesstraße B56. „Damit ist der Ladepark sowohl für den lokalen, regionalen als auch überregionalen Verkehr attraktiv“, erklärt Paul Schokal, Projektleiter Elektromobilität bei rhenag Energie. Überdacht wird die Anlage mit Solarpanelen und erzeugt so einen Teil der benötigten Energie direkt vor Ort. Ergänzend liefert die rhenag Energie 100-prozentigen Ökostrom.

Daneben stand bei den Planungen die Nutzerorientierung im Fokus: ein beleuchtetes Dach und ein Kiosk sowie Überwachungskameras erhöhen beim neuen Ladepark in Siegburg zukünftig Sicherheit und Ladekomfort. Zudem ist ein Nachtladetarif für die acht AC-Ladepunkte geplant: Wer nachts sein Auto stehen lässt, bis es morgens vollgeladen ist, kann zu günstigeren Preisen tanken. Auch beim Bezahlen sei es der rhenag Energie wichtig, den Komfort eines klassischen Tankvorgangs zu bieten: „Wir möchten den Kundinnen und Kunden vertragsungebundenes Ad-hoc-Laden anbieten mit einer Preistransparenz zu jeder Zeit: Ähnlich wie bei Tankstellen sollen digitale Anzeigetafeln die Preise visualisieren, zu denen aktuell geladen werden kann“, erläutert Norman Petersson, Leiter rhenag Energie. Die Investitionen in die Ladeinfrastruktur trägt die rhenag Energie, die die Anlage auch betreiben wird.

Herausforderung Netzkapazität

Eine der größten Herausforderungen im Ausbau der Ladeinfrastruktur stellen die Netzkapazitäten und die hohe Anzahl an Anschlussanfragen dar. „Besonders beim Anschluss leistungsstarker Schnellladesäulen sind in ländlichen Regionen oft teurere Trafostationen und Netzausbauten im Mittelspannungsnetz erforderlich, weil schlicht die Kapazitäten fehlen“, sagt Paul Schokal. Für den Anschluss des neuen Ladeparks in Siegburg an das Mittelspannungsnetz brauche es beispielsweise eine neue Trafostation. Das erfordere im aktuellen Projekt nicht nur einen passenden Ort und Budget für die Umsetzung, sondern auch viel Wartezeit, denn Mittelspannungs-Schaltanlagen haben nach wie vor lange Lieferzeiten. Um diese Herausforderung zu umgehen, plant die rhenag Energie für weitere Projekte in ländlicheren Gebieten den Bau von batteriegepufferten Schnellladern. Dabei handelt es sich um Ladesäulen, die mit einem Batteriespeicher ausgestattet sind. Der aufgebaute Leistungspuffer in der Batterie ermöglicht es, mehr Leistung an das Fahrzeug weiterzugeben, als der Anschluss an das Niederspannungsnetz zulässt.

Ladeausbau als Blaupause für andere Energiedienstleister

Mit dem Schnellladeausbau möchte die rhenag Energie auch andere kommunale Energieversorger ermutigen, voranzugehen. Paul Schokal ist sich sicher: „Die Elektromobilität ist dabei, sich durchzusetzen. Je eher man das begreift, desto besser – jetzt ist die Zeit, um Investitionen für die Zukunft zu tätigen.“

Mit ihrer Expertise sowie ihrer kommunalen Verbundenheit seien Stadtwerke und lokale Energieversorger bestens geeignet, die Elektromobilität durch den Ausbau der Schnellladeinfrastruktur auch in ländlichen Regionen voranzubringen. Die rhenag Energie plant bereits weitere Schnelllade-Projekte im Rhein-Sieg-Kreis.

„Hier können wir unsere Erfahrungen aus unserem Schnellladepark einfließen lassen. Etwa wie wir die Reihenfolge der einzelnen Schritte noch effizienter planen und welche Partner wann ins Boot geholt werden müssen“, erklärt Norman Petersson. Die Erfahrungen möchte die rhenag Energie weitergeben – durch Schulungen und Beratung für andere Stadtwerke.

rhenag-Projektleiter Paul Schokal

Bildunterschrift: rhenag-Projektleiter Paul Schokal hat bei der Planung des Schnellladeparks in Siegburg viel Erfahrungen gesammelt, die er für künftige Projekte nutzen möchte. Quelle: rhenag Energie, Abdruck frei.

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