Hybridheizung: Nachhaltig und effizient heizen  Hybridheizung: Nachhaltig und effizient heizen

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Hybridheizungen: Vielseitige Kombination für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit

Oktober 2024

Die Anforderungen an Heizsysteme sind in den letzten Jahren gestiegen. Neben gesetzlichen Vorgaben durch das Gebäudeenergiegesetz treiben steigende Energiekosten, der Wunsch nach Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und ein wachsendes Umweltbewusstsein das Interesse an innovativen Heizlösungen. Im Fokus stand häufig die Wärmepumpe, deren Einbau jedoch besonders in Alt- und Bestandsbauten Herausforderungen mit sich bringt. Eine Alternative können hier Hybridsysteme sein, die verschiedene Energiequellen und Technologien kombinieren, um die Vorteile jeder einzelnen optimal zu nutzen. Doch was genau sind Hybridsysteme und wie funktionieren sie?

Was sind Hybridsysteme und wofür eignen sie sich?

Hybridsysteme bilden eine Brückenfunktion zwischen konventionellen Heizsystemen und rein erneuerbaren Lösungen. Sie kombinieren mindestens zwei unterschiedliche Wärmeerzeuger, um die Effizienz zu maximieren, Kosten zu senken und den CO2-Ausstoß zu minimieren. Typischerweise werden erneuerbare Energien wie Solarthermie oder Wärmepumpen mit konventionellen Heizsystemen wie Gas- oder Ölheizungen verbunden. Diese intelligenten Systeme lassen sich flexibel an verschiedene Bedingungen und Anforderungen anpassen und sind besonders attraktiv für Immobilienbesitzer, die ihre bestehenden Heizsysteme im Bestand modernisieren möchten oder austauschen müssen. Hybridsysteme bieten eine nachhaltige Alternative, insbesondere für ältere und Bestandsgebäude, die sich nicht einfach auf eine reine Wärmepumpe umrüsten lassen und dennoch auf den neuesten technischen Stand gebracht werden sollen. Weitere umfassende Informationen zu Heizlösungen und spezifischen Anforderungen finden Sie auf dem Heizungsportal der Rhein-Sieg Netz GmbH  das einen Überblick über alle verfügbaren Optionen und Erklärungen bietet.

Vorteile von Hybridheizungen für dein Zuhause
Welche Arten von Hybridsystemen gibt es?

Es gibt mehrere Arten von Hybridsystemen, doch einige Kombinationen sind besonders gängig und effektiv. Zu den meistverwendeten gehören:
 

  1. Wärmepumpe und Gas-Brennwertkessel: Diese Kombination nutzt die Wärmepumpe für die Grundlast und den Gas-Brennwertkessel für Spitzenlasten. Ein Vorteil hierbei ist, dass teilweise auch bereits vorhandene Geräte weiterhin genutzt werden können und sich somit die Kosten reduzieren lassen. 
     
  2. Solarthermie und Gas-Brennwertkessel: Solarthermie unterstützt die Gasheizung, indem sie Warmwasser liefert. Hierzu werden auf dem Dach Sonnenkollektoren installiert, die Wasser mit Hilfe von Sonnenenergie aufheizen und die Wärme für Trinkwasser oder die Heizung verwendet.
     
  3. Wärmepumpe und wassergeführter Kaminofen: Der Kaminofen kann an kalten Tagen die Wärmepumpe unterstützen oder sogar ersetzen, indem er die erzeugte Wärme aufnimmt und an das zentrale Heizsystem sowie das Warmwassersystem des Hauses abgibt.

     
  4. Wärmepumpe, Solarthermie und Photovoltaiksystem: Diese Kombination maximiert die Nutzung erneuerbarer Energien, indem sie sowohl Wärme als auch Strom aus Sonnenenergie gewinnt. Die Wärmepumpe kann mit dem selbst erzeugten Strom betrieben werden, während die Solarthermie zusätzliche Wärme liefert

 Hybride Heizsysteme: Die Zukunft des Heizens
Wie arbeiten Hybridheizungen?

Hybridsysteme funktionieren dank intelligenter Steuerungen einfach und effizient. Diese Steuerungen entscheiden, welche Energiequelle genutzt wird, basierend auf Faktoren wie Außentemperatur, aktueller Energiebedarf und Verfügbarkeit der Energiequellen. Beispielsweise könnte an sonnigen Tagen die Solarthermie den Großteil der benötigten Energie liefern, während an kälteren, bewölkten Tagen die Wärmepumpe oder der Gas-Brennwertkessel einspringt. Durch diese flexible Anpassung wird stets die effizienteste und kostengünstigste Energiequelle genutzt.

Ein typisches Szenario könnte wie folgt aussehen: An einem sonnigen Wintertag nutzt das System die Solarthermie, um das Wasser zu erwärmen. Sollte die Sonnenenergie nicht ausreichen, wird die Wärmepumpe aktiviert, um die restliche Wärme zu liefern. Oder der Gas-Brennwertkessel springt ein und stellt sicher, dass das Haus stets angenehm warm bleibt.

Effiziente Steuerung der Komponenten

Hybridsysteme können auf drei verschiedene Weisen betrieben werden. Beim bivalent-alternativen Betrieb läuft jeweils nur ein System: Die Wärmepumpe arbeitet bis zu einer bestimmten Außentemperatur, darunter schaltet sich der Gaskessel ein. Diese Methode ist durch eine klare Trennung und einfache Steuerung gekennzeichnet, jedoch nicht immer die effizienteste Lösung. Beim bivalent-parallelen Betrieb können beide Systeme gleichzeitig laufen, wobei die Wärmepumpe die Grundlast abdeckt und der Gaskessel bei Spitzenlasten zuschaltet. Dies sorgt für hohe Effizienz, erfordert jedoch eine komplexere Steuerung. Die bivalent-teilparallele Betriebsweise kombiniert alternative und parallele Modi, wodurch sie sich flexibel an verschiedene Situationen anpassen kann, somit aber eine sehr ausgeklügelte Steuerung benötigt.

Kosten und Nutzen

Die Anschaffung und Installation einer Hybridheizung sind mit höheren Anfangskosten verbunden als bei einer konventionellen Heizung. Allerdings können diese Kosten durch die langfristigen Einsparungen bei den Energiekosten und durch staatliche Förderungen wieder amortisiert werden. Die genauen Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der gewählten Technologie und der Gebäudegröße. Hier ist eine genaue Beratung erforderlich.

Wenn Standard keine Lösung ist

Hybridsysteme bieten eine alternative und nachhaltige Lösung für die Wärmeversorgung von Gebäuden, besonders wenn Standardlösungen nicht ausreichen. Sie kombinieren die Vorteile verschiedener Energiequellen und Technologien und passen sich flexibel an die gegebenen Voraussetzungen und individuellen Bedürfnisse an. Trotz der höheren Anfangsinvestitionen und der komplexeren Wartung bieten sie langfristig zahlreiche Vorteile in Bezug auf Energieeffizienz, Kosteneinsparungen und Umweltfreundlichkeit. Insbesondere bei der Sanierung von älteren und Bestandsgebäuden stellen sie eine zukunftsorientierte Alternative dar, die sowohl den Komfort erhöht als auch einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Hybridheizung installieren: Nachhaltig heizen
Übersicht der Vorteile und Nachteile von Hybridsystemen

Vorteile:
 

  • Flexibilität: Anpassbar an verschiedene Ausgangssituationen, auch in Bestandsgebäuden
     
  • Energieeffizienz: Nutzung der jeweils effizientesten Energiequelle
     
  • Kosteneinsparung: Langfristige Einsparungen durch Reduzierung fossiler Energieträger
     
  • Umweltfreundlichkeit: Reduzierter CO2-Ausstoß durch verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien
     
  • Versorgungssicherheit: Backup-Systeme für kontinuierliche Wärmeversorgung#

 

Nachteile:
 

  • Anfangsinvestitionen: Höhere Kosten für die Installation und Integration mehrerer Technologien
     
  • Erhöhter Platzbedarf: Zwei oder mehr Heizungssysteme müssen parallel installiert werden, was mehr Raum erfordert. 
     
  • Komplexität: Erfordert sorgfältige vorherige Planung bei Auswahl und Integration
     
  • Wartung: Erhöhter Wartungsaufwand durch Kombination verschiedener Systeme


Weitere Informationen zur Wärmeversorgung der Zukunft sowie nachhaltigen Heizungs-Technologien finden sich auf dem Informationsportal Zukunft Heizung, der rhenag Netztochter Rhein-Sieg Netz. Um Ihre individuelle Situation zu bewerten und eine passende Planung zu erstellen, sollten Sie sich von einer unabhängigen Fachkraft beraten lassen. Falls Sie noch Fragen zu diesem Artikel haben oder weitere Informationen wünschen, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren. Sie können uns jederzeit per E-Mail unter kundenmagazin@rhenag.de erreichen. Wir freuen uns darauf, Ihnen weiterzuhelfen.