

Februar 2025
Am 31. Januar 2025 verabschiedete der Bundestag entscheidende Änderungen am Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), um die Netzintegration erneuerbarer Energien weiter voranzutreiben. Nach Zustimmung des Bundesrates am 14. Februar treten die neuen Regelungen voraussichtlich Anfang März in Kraft. Die Novelle ist ein wichtiger Meilenstein für die Energiewende und bringt insbesondere für Betreiber von Photovoltaikanlagen einige Neuerungen mit sich.
Steuerbare Einspeisung für mehr Netzstabilität
Mit dem rasanten Ausbau von Solaranlagen steigen auch die Herausforderungen für die Netzstabilität. Eine der Kernmaßnahmen der EnWG-Novelle sieht deshalb vor, dass Photovoltaikanlagen ab einer Leistung von 7 kWp mit einer Steuerung ausgestattet sein müssen, die es Netzbetreibern erlaubt, die Einspeisung in Spitzenzeiten zu regulieren. So sollen Netzengpässe vermieden und eine sichere Stromversorgung gewährleistet werden.
Anpassung der Einspeisevergütung
Ein weiterer wesentlicher Punkt der Gesetzesänderung betrifft die Vergütung von eingespeistem Solarstrom. Künftig wird es in Zeiten negativer Strompreise keine Einspeisevergütung für Neuanlagen mehr geben. Dadurch soll vermieden werden, dass in Phasen mit Überangebot weiterhin Strom ins Netz gespeist wird. Ansonsten bleibt die Vergütung stabil, mit einer geringfügigen Reduzierung auf 7,95 Cent pro Kilowattstunde für Anlagen mit Überschusseinspeisung.
Pflicht zum Einbau intelligenter Messsysteme
Um die Steuerbarkeit der Anlagen sicherzustellen, wird der Rollout von Smart Metern weiter forciert. Insbesondere Haushalte mit neuen Photovoltaikanlagen müssen sich darauf einstellen, dass sie mit digitalen Messsystemen ausgestattet werden. Diese ermöglichen nicht nur eine effizientere Steuerung der Einspeisung, sondern bieten auch Betreibern eine bessere Kontrolle über ihren eigenen Energieverbrauch.
Vorübergehende Leistungsbegrenzung
Für Anlagen, die in der Übergangsphase bis zur vollständigen Umsetzung der neuen Steuermechanismen installiert werden, gilt eine vorläufige Begrenzung der Einspeiseleistung. So dürfen neue Photovoltaikanlagen maximal 60 % ihrer Gesamtleistung einspeisen. Diese Maßnahme soll Netzüberlastungen vorbeugen, bis die neuen Systeme flächendeckend eingeführt sind.
Nulleinspeisung als Alternative
Betreiber, die nicht an das Netz einspeisen möchten, können sich für eine sogenannte Nulleinspeisung entscheiden. In diesem Fall entfallen die Verpflichtungen zur Steuerbarkeit und die damit verbundenen technischen Anforderungen. Allerdings gibt es dann auch keine Einspeisevergütung.
Ein Schritt in die Zukunft
Die EnWG-Novelle 2025 stellt einen weiteren bedeutenden Schritt in Richtung eines nachhaltigen und zukunftsfähigen Energiesystems dar. Durch die neuen Regelungen wird die Integration erneuerbarer Energien optimiert, die Netzstabilität verbessert und Anreize für eine intelligente Steuerung geschaffen. Die rhenag unterstützt ihre Kundinnen und Kunden bei der Umsetzung der neuen Vorgaben und steht für Fragen rund um die EnWG-Novelle jederzeit zur Verfügung.